
Das Farbenspiel der Eierschalen hat seinen Ursprung bei der Henne selbst. Die Schalenfarbe wird durch die Rasse der Hühner bestimmt, insbesondere durch die Ohrläppchenfarbe. Hühner mit weißen Ohrläppchen legen meistens weiße Eier, während Hühner mit roten Ohrläppchen gebräuchlichere braune Eier produzieren. Dies ist also ein rein genetisches Merkmal, das in keinem Zusammenhang mit der Ernährung, den Lebensbedingungen oder der Gesundheit der Hühner steht.
Die oft gehörte Behauptung, dass braune Eier gesünder seien als weiße, ist eine weit verbreitete Irreführung. Fortschrittliche Studien zeigen, dass die Nährstoffe eines Eis – sei es weiß oder braun – unabhängig von der Schalenfarbe sind. Die Ernährungsqualität hängt vielmehr von der Fütterung und den Lebensbedingungen der Hühner ab. In beiden Fällen enthalten die Eier nahezu identische Mengen an Eiweißen, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen.
Doch wie steht es um den Geschmack? Hier gilt ebenfalls: Die Farbe des Eis hat keinerlei Einfluss auf den Geschmack. Wer denkt, braune Eier schmecken besser, der wird möglicherweise von einer psychologischen Vorstellung beeinflusst. Studien zeigen, dass viele Menschen bei Blindverkostungen den Unterschied nicht schmecken können, sofern die Eier gleich zubereitet werden.
Eine weitere interessante Frage ist der Preis. Oft kosten braune Eier in Geschäften mehr als weiße. Dies liegt an den Hühnern, die braune Eier legen. Diese Rassen sind in der Regel größer, verbrauchen mehr Futter und legen etwas weniger Eier. Daher sind die Produktionskosten höher, was sich letztendlich auf den Preis auswirkt. Es ist also keine Qualitätsfrage, sondern eine wirtschaftliche.
Obwohl die Schalenfarbe kaum etwas über die Qualität des Eis verrät, gibt es andere Aspekte, auf die Sie beim Kauf gesunder und nachhaltiger Eier achten sollten. Das Kennzeichen auf der Verpackung sagt viel mehr aus. Eier mit der Nummer 0 stehen für biologisch. Diese Hühner haben Zugang ins Freie, erhalten biologisches Futter und leben unter besseren Bedingungen.
Die Nummer 1 bedeutet Freilandhaltung, Nummer 2 markiert Scharrelhaltung und die Nummer 3 weist auf Käfighaltung hin. Wenn Ihnen das Tierwohl und die Nachhaltigkeit am Herzen liegen, sollten Sie also das Produktionsnummern-Label und nicht die Schalenfarbe im Blick haben.
Sind Eiern gut für die Gesundheit? Eiern waren lange Zeit in der Ernährung umstritten, vor allem wegen des Cholesteringehalts. Lange Zeit dachte man, viele Eier seien schlecht für das Herz. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass Eiern keinen signifikanten Anstieg des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei gesunden Menschen auslösen.
Eier sind voll von wertvollen Nährstoffen wie Vitamin B12, Vitamin D, Selen und Cholin, die alle wichtig für den Körper sind. Dennoch ist es ratsam, Eier in Maßen zu konsumieren. Für die meisten Menschen ist ein Ei pro Tag unbedenklich, besonders im Rahmen einer abwechslungsreichen Ernährung. Bei erhöhtem Cholesterin oder anderen gesundheitlichen Problemen sollten Sie Rücksprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater halten.
In einigen Ländern, wie den USA, sind weiße Eier beliebter. Dies liegt teils an kulturellen Vorlieben und daran, dass weiße Eier leichter zu reinigen sind. Für industrielle Anwendungen, wie in der Gastronomie, werden oft weiße Eier verwendet, da sie meist etwas größer sind und die produzierenden Hühner effizienter arbeiten.
Wie sieht es mit den Eierschalen aus? Obwohl die Schalenfarbe wenig über den Inhalt verrät, gibt es praktische Unterschiede. So sind braune Schalen tendenziell etwas dicker, insbesondere bei älteren Hühnern. Dies macht sie manchmal schwieriger zum Brechen, aber auch stabiler beim Transport. Eierschalen werden oft als Kalkquelle in Tierfutter verwendet oder als Kompostmaterial. In einigen Kulturen werden sie sogar als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, wegen des hohen Kalziumgehalts.
Was bleibt zu sagen? Wenn Sie nur nach Farbe gehen, spielt es tatsächlich keine Rolle. Weiße und braune Eier sind in Bezug auf Nährstoffe, Geschmack und Qualität nahezu identisch. Wichtiger ist hingegen, wie das Huhn gelebt hat, was es gefressen hat und wie frisch das Ei ist. Achten Sie also eher auf die Produktionsnummer, das Gütesiegel und das Haltbarkeitsdatum als auf die Schalenfarbe.
Egal, ob Sie eine Vorliebe für weiße oder braune Eier haben, bewusst zu wählen ist wichtiger. Greifen Sie zu biologischen Eiern, wenn Ihnen das Tierwohl am Herzen liegt, kaufen Sie lokal, wenn Ihnen Nachhaltigkeit wichtig ist, und achten Sie auf Angebote, wenn Sie aufs Geld achten. Vergessen Sie nicht: Ein gutes Ei erhält seine Qualität nicht durch die Farbe, sondern durch die Umstände, die damit verbunden sind.
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