Die Dritte Dekade des Lebens war einst ein Symbol für Stabilität und Erfolg. In den letzten Jahren zeigt sich jedoch, dass viele Dritte ihre Träume von einem eigenen Zuhause, einer Familie und einem gesicherten Job aufschieben. Statistiken und Lebensrealitäten zeichnen ein besorgniserregendes Bild, das uns alle betrifft.

Besonders zwischen 2011 und 2021 ist die Zahl der Dertiger, die unabhängig leben, gesunken. Im Jahr 2011 lebten noch 91 Prozent dieser Altersgruppe eigenständig, doch zehn Jahre später lag dieser Wert nur noch bei 89 Prozent. Dies mag auf den ersten Blick nicht dramatisch erscheinen, aber die zugrunde liegenden Trends sind alarmierend.
Dertiger ohne festes Arbeitsverhältnis sind besonders betroffen. Diese Gruppe hat oft größere Schwierigkeiten, aus dem Elternhaus auszuziehen oder eine eigene Wohnung zu kaufen. Die Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt wirken sich direkt auf das Lebensumfeld dieser Menschen aus, was zu einer erdrückenden Belastung führt.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie deutliche die Abnahme des Wohneigentums unter Dertigern ist. Im Jahr 2011 besaßen 62 Prozent ein eigenes Haus, während dieser Wert bis 2021 auf 51 Prozent gefallen ist. Vor allem Dertiger mit einem niedrigen Bildungsniveau und ohne unbefristeten Arbeitsvertrag sind besonders betroffen.
Alleinstehende Dertiger stehen vor noch größeren Herausforderungen: Während 2011 noch 16 Prozent von ihnen Eigenheimbesitzer waren, hat sich dieser Wert bis 2021 auf nur noch 9 Prozent reduziert. Eine Kombination aus fehlender Ausbildung, Einsamkeit und unsicherer Beschäftigung führt dazu, dass viele in der Mietwohnung feststecken oder sogar bei ihren Eltern leben.
Ein weiteres besorgniserregendes Merkmal ist der Rückgang der Dertiger, die mit einem Partner zusammenleben. 2011 lebten 46 Prozent dieser Altersgruppe ohne festen Job mit jemandem zusammen, während 2021 nur noch 37 Prozent dies taten. Viele Paare warten zunehmend mit dem Zusammenziehen, oft aufgrund finanzieller Unsicherheiten.
Einen eigenen Haushalt zu gründen, ist für viele Dertiger eine echte Herausforderung. Der Wohnungsmarkt ist überlastet, und die hohen Mieten machen es für viele fast unmöglich, aus dem Familienhaus auszuziehen. Die Suche nach einer Mietwohnung wird für viele zu einem Albtraum, während die Wohnpreise weiterhin steigen.
Die Folgen dieser Entwicklung sind auch auf Kindergeburten zu spüren. Väter sind im Durchschnitt älter geworden, wenn sie zum ersten Mal Vater werden. Im Jahr 2023 lag das Durchschnittsalter bei 32,9 Jahren, was ein Anstieg im Vergleich zu 32,5 Jahren im Jahr 2014 darstellt. Fast zwei Drittel der Männer, die 2022 zum ersten Mal Vater wurden, waren zwischen 30 und 40 Jahren alt.
Diese Verzögerung hat häufig wirtschaftliche Ursachen und führt dazu, dass viele jüngere Familien erst „alles in Ordnung bringen“ wollen, bevor sie an Kinder denken. Der Trend zeigt klar, dass sowohl Männer als auch Frauen sich in ihrer Lebensplanung zunehmend Zeit lassen.
Die Rolle eines stabilen Arbeitsplatzes ist nicht zu unterschätzen. Dertiger mit unbefristeten Arbeitsverträgen haben bessere Chancen auf Eigenheimbesitz, neigen eher zur Familiengründung und leben oft in stabilen Verhältnissen. Die Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt hat nachhaltige Auswirkungen auf das Leben dieser Generation.
Ein flexibler Job oder ein Beschäftigungsverhältnis mit unklaren Perspektiven können zwar attraktiv erscheinen, doch die Folgen sind gravierend. Der Mangel an festem Einkommen beeinflusst das Vermögen, zusammenzuleben oder eine Familie zu gründen, stark.
Doch ist es problematisch, wenn Dertiger bei ihren Eltern wohnen? Die Meinungen zu diesem Thema sind unterschiedlich. Einige sehen darin eine negative Entwicklung, während andere anmerken, dass vor allem in Südeuropa das Zusammenleben bis weit über dreißig hinaus gang und gäbe ist.
Die Erfahrungen und Lebensrealitäten der heutigen Dertiger sind komplex. Sie wachsen mit dem Versprechen auf, dass harte Arbeit zu einem eigenen Zuhause und einer sicheren Zukunft führen sollte. Doch diese Verheißung wird zunehmend unerreichbar, was zu Frustration, Prokrastination und Druck führt.
Die Statistiken sind mehr als nur Zahlen, sie spiegeln die Herausforderungen einer Generation wider, die mit Bedingungen konfrontiert sind, die ihre Eltern kaum kennen. Sie sind gefordert, sich in einer zunehmend unsicheren Welt zu orientieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dertiger heute unter erheblichem Druck stehen. Sie leben seltener in stabilen Wohnverhältnissen, haben oft weniger Eigenheim und bekommen später Kinder. Die Ursachen sind vor allem wirtschaftliche Unsicherheiten und die Lage auf dem Wohnungsmarkt.
Diese Entwicklungen sollten ein Weckruf für Politiker und Entscheidungsträger sein. Um jüngeren Menschen eine stabile Zukunft zu ermöglichen, ist es notwendig, für bezahlbaren Wohnraum und sichere Arbeitsverhältnisse zu sorgen. Eine Generation, die nicht den ersten Schritt machen kann, läuft Gefahr, in einer kindlichen Phase erstarren zu müssen.
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