Die erhebende Reise von Chantal: Ein täglicher Kampf für Selbstliebe
Chantal (43) dachte, sie hatte ihr Leben im Griff. Als erfahrene HR-Managerin, mit einer stabilen Karriere und einer bunten Freundesgruppe schien alles in Ordnung. Doch hinter verschlossenen Türen änderte sich alles. Ihr Ehemann Mark (45) war ein sogenannter Feeder, jemand, der Freude daran hat, seine Partnerin beim Zunehmen zu beobachten. Diese Dynamik hatte das Leben von Chantal in den letzten Jahren tiefgreifend beeinflusst.

Es begann schleichend. „Mark liebte es zu kochen, und zu Beginn fand ich das großartig“, erzählt Chantal. „Er bereitete mir köstliche Mahlzeiten zu, und ich genoss es, ohne schlechtes Gewissen zu essen.“ Doch je mehr Zeit verging, desto klarer wurde, dass Marks Interesse am Essen nicht nur mit Freude an Essen zu tun hatte. Er ermutigte sie dazu, mehr zu essen, und war oft enttäuscht, wenn sie einen Nachtisch ablehnte.
„Zuerst dachte ich, es sei eine liebevolle Geste“, sagt sie. „Er meinte, ich sehe so glücklich aus, wenn ich esse. Doch irgendwann fühlte ich mich bedrängt. Seine Komplimente verwandeln sich in Druck, und meine Grenzen schienen unsichtbar geworden zu sein.“
Chantal hatte nie ein Problem mit ihrem Gewicht, das sie für angemessen hielt. Doch in den letzten drei Jahren kletterte die Zahl auf der Waage stetig nach oben. „Ich wiege jetzt mehr als 155 Kilo und fühle mich erschöpft. Mark sagte, ich sehe wunderschön aus, doch ich fühle mich alles andere als schön.“
Was für Mark wie ein Spiel war, wurde für sie zur Qual. „Er brachte ständig ungesunde Snacks nach Hause. Wenn ich ihm sagte, ich möchte gesünder essen, reagierte er, als würde ich ihn zurückweisen“, berichtet sie. „Ich fühlte mich, als müsste ich ihm zuliebe essen.“
Die wahre Entdeckung kam, als sie online recherchierte. Die Welt der Feeder und ihrer Partner öffnete sich für sie, und sie fand viele Geschichten von Frauen in ähnlichen Situationen. „Ich fühlte mich erleichtert zu wissen, dass ich nicht allein war, aber auch wütend, dass ich es selbst herausfinden musste“, meint sie.
Chantal erkannte, dass Feeder oft bewusst oder unbewusst Kontrolle über ihre Partner durch Essen ausüben. „Ich begriff, dass ich in Marks Fantasie gefangen war. Er mochte nicht mich als Person, sondern das Bild, das er von mir hatte.“
Schließlich war für Chantal der Punkt erreicht, an dem sie handeln musste. „Ich konnte so nicht weiterleben. Meine Gesundheit war in Gefahr. Ich fühlte mich wie ein Schatten meiner selbst“, sagt sie entschlossen. In einem mutigen Schritt konfrontierte sie Mark mit seinem Verhalten und seinen Konsequenzen. „Ich hörte nicht auf, ihm in die Augen zu sehen, und fragte, warum er mich so behandelte.“

Zu ihrer Überraschung gab Mark zumindest teilweise zu, dass er nicht gewusst hatte, wie sehr ihr Verhalten sie belastete. Doch loszukommen fiel ihm schwer. „Er betonte, dass er wollte, dass ich glücklich bin, doch für mich schien es nur um sein eigenes Glück zu gehen“, sagt sie bekümmert.
Die folgenden Wochen waren intensiv und herausfordernd. Durch Gespräche und einige Sitzungen in der Paartherapie begannen sie, Fortschritte zu machen. „Mark versprach, meine Grenzen zu respektieren. Ich weiß jedoch nicht, ob ich ihm vollständig vertrauen kann“, äußert sie ihre Zweifel.
Währenddessen hat Chantal entschlossen, ihre eigene Gesundheit priorisieren. Sie hat mit dem Wandern begonnen und eine Ernährungsberaterin engagiert. „Ich möchte die Kontrolle über meinen eigenen Körper zurückgewinnen. Das ist mein Leben und nicht seins“, sagt sie mutig.
Chantal hofft, dass ihre Erfahrungen anderen Frauen helfen können, die in ähnlichen Situationen sind. „Es ist wichtig, seine Grenzen zu wahren und für sich selbst einzutreten, auch wenn es schwierig ist“, betont sie. Auch wenn die Zukunft ihrer Beziehung ungewiss bleibt, fühlt sich Chantal stärker denn je.
„Ich habe erkannt, dass mein Glück nicht vom Willen eines anderen abhängt. Ich wähle jetzt mich selbst, und das gibt mir ein Gefühl der Freiheit“, schließt sie mit optimistischer Zuversicht.
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