Immer mehr Menschen überlegen, ihre Heizung auf elektrisches Heizen umzustellen. Die Werbung verspricht umweltfreundliche und kostengünstige Lösungen. Doch ist das wirklich so? Experten warnen: Elektrowärmen kann erheblich teurer sein als andere Methoden. Wer komplett umsteigt, könnte mit hohen Kosten rechnen.

Auf den ersten Blick scheint das elektrische Heizen attraktiv. Es sind keine Gasanschlüsse nötig, die Installation ist unkompliziert und viele Systeme versprechen hohe Effizienz. Doch die Nachteile überwiegen oft die Vorteile und können zu unerwarteten finanziellen Belastungen führen.
Ein Hauptgrund für die hohen Kosten sind die steigenden Strompreise. Obwohl Solarzellen helfen können, bleibt der Preis pro kWh hoch. Elektroheizungen benötigen oft mehr Energie, um die gewünschte Wärme zu produzieren, was die Kosten zusätzlich in die Höhe treibt. Auch hohe Netznutzungsgebühren werden fällig, da elektrische Heizsysteme viel Leistung benötigen.
Ein Preisvergleich zeigt die enorme Differenz zwischen den Heizmethoden. So kostet eine kWh Strom zwischen 0,30 und 0,40 Euro, während Erdgas bei lediglich 0,07 bis 0,10 Euro pro kWh liegt. Holzpellets sind mit 0,08 bis 0,12 Euro ebenfalls günstiger. Heizöl und Propan bewegen sich zwischen 0,10 und 0,15 Euro. Damit kann elektrisches Heizen bis zu viermal teurer sein als konventionelle Heizmethoden.

Wenn das elektrische Heizen so teuer ist, warum wird es dann dennoch als vorteilhaft propagiert? Schuld sind häufig kommerzielle Interessen und eine selektive Darstellung von Informationen. Hersteller von Elektroheizsystemen nutzen die Energiewende, um ihre Produkte als beste Lösung zu vermarkten. Dabei werden häufig unrealistische Vergleiche gezogen, zum Beispiel zu veralteten, ineffizienten Gaskesseln, während moderne Hybridkessel effizienter in der Energienutzung sind.
Ein weiterer Punkt ist die veraltete Berechnung der Preise. Oft basieren Einsparungen auf alten Strompreisen, die in der heutigen Zeit nicht mehr aktuell sind. In bestimmten Situationen kann das elektrische Heizen jedoch tatsächlich vorteilhaft sein. Besonders in Kombination mit kostenlosem Strom aus Photovoltaikanlagen kann dies in Betracht gezogen werden.
Besitzer von Solaranlagen mit Batteriespeichern haben den Vorteil, die selbstproduzierte Energie zu nutzen. Doch nachts oder an bewölkten Tagen sind sie oft von teurem Netzstrom abhängig. Eine weitere Option sind Wärmepumpen wie Luft-Wasser- oder Erdwärmepumpen. Diese sind effizienter, benötigen jedoch weiterhin viel Strom. Für kleine Räume oder temporäre Heizbedarfe kann ein elektrischer Heizkörper sinnvoll sein, allerdings nicht für die ganzjährige Heizlösung in einem großen Wohnhaus.
Um Heizkosten effektiv zu sparen, sollten Verbraucher bessere Alternativen in Betracht ziehen. Moderne gasbetriebene Heizkessel haben sich als effizient erwiesen und senken die Energiekosten erheblich. Pelletöfen und Biomassekessel sind nicht nur nachhaltiger, sondern auch kostengünstiger im Betrieb als elektrische Heizungen. Diese Systeme verfügen oft über automatische Funktionen und liefern hohe Effizienz.
Eine Hybrid-Wärmepumpe kombiniert die Vorteile von Wärmepumpe und Gasheizung und bietet eine energieeffiziente Lösung, ohne vollständig von teurer Elektrizität abhängig zu sein. Bei Infrarotheizungen sollte man vorsichtig sein. Sie können in bestimmten Situationen, wie in kleinen Badezimmern, nützlich sein, aber sie sind in der Regel nicht als Hauptheizung geeignet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eletkrisches Heizen in manchen Fällen einen Mehrwert bieten kann, doch in den meisten Situationen ist es teurer als alternative Heizmethoden. Verbraucher sollten sich gut informieren und verschiedene Optionen abwägen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Der richtige Heizungsanbieter und eine verlässliche Beratung sind hierbei unerlässlich.
In einer Zeit, in der Energiewende und Kosteneffizienz wichtig sind, ist es entscheidend, gut informiert zu entscheiden. Nur so kann langfristig sowohl das Portemonnaie als auch die Umwelt geschont werden.
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